Staking-Hardware: kompletter Guide für Ethereum-Staking
Welche Hardware braucht man fürs Ethereum-Staking? Dieser Guide berät dich zu allen Hardware-Aspekten wie der richtigen SSD, CPU und RAM!
Ethereum-Staking: Rendite fürs Online-sein
Ethereum-Staking ist für Ether-Besitzer eine einfache und attraktive Art, Teil des Netzwerks zu sein, Ethereum dezentral zu halten und gleichzeitig eine Rendite zu erwirtschaften. Im Vergleich zum Mining sind die Anfangsinvestitionen aber hoch: es braucht mindestens 32 Ether für Solo-Staking bzw. 10,4 Ether für einen Rocket Pool Minipool. Stand Juni 2023 sind das über 55.000 Euro für einen Solo-Validator und immer noch 18.000 Euro für einen Minipool mit 8 Ether (plus 2,4 Ether in RPL als Sicherheit). Staking eignet sich also vor allem, wenn man bereits Ether besitzt, zum Beispiel aus Mining oder weil man früh in Ethereum eingestiegen ist. So liegen die Coins nicht ungenutzt auf einer Wallet, sondern erwirtschaften eine Rendite, während sie das Ethereum-Netzwerk absichern.
Verglichen mit Mining sind dafür die Anforderungen an die Hardware sehr gering. Während Mining-Rigs aus mehreren teuren Grafikkarten bestanden und Unmengen an Strom verschlangen, reicht für ein Ethereum-Staking-Node bereits ein sparsamer Computer mit ein bisschen Software. Dieser muss dauerhaft online sein, um seinen Pflichten nachzukommen, benötigt sonst aber wenig Wartung. Bei der Auswahl der Hardware sollte man aber dennoch einige Punkte beachten, um sicher und ausfallsfrei unterwegs zu sein. Dieser Guide bietet einen Überblick über alle Aspekte der Staking-Hardware und erklärt, was es genau zu beachten gibt.
Basics: diese Staking-Hardware brauchst du
Anders als beim Mining ist der Hardware-Aspekt beim Staking deutlich einfacher. Während Miner früher genaustens auf ihre Hardware geachtet haben, um jedes noch so kleine Quäntchen an Leistung herauszuholen, ist für Staking-Hardware vor allem Stabilität wichtig. Ein Mindestmaß an Anforderungen an einzelne Komponenten gibt es zwar, diese sind aber überschaubar. So sind sogar viele Mini-PCs der Herausforderung mehr als gewachsen. Wichtiger sind hingegen Arbeitsspeicher und vor allem der richtige Datenträger. Optional, aber nicht zu unterschätzen, ist eine gute Infrastruktur rundherum. Dazu zählen eine stabile Internetverbindung, aber auch Dinge, die die Ausfallsicherheit erhöhen, z.B. ein Akku für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung.
Die Basis: ein handelsüblicher Computer
Auch ein Staking-Node ist eigentlich nur ein völlig normaler Computer mit Software drauf. Die meisten modernen Computer können dabei die Anforderungen erfüllen, nicht alle sind aber gleich gut geeignet. So könnte man einen Laptop fürs Staking einsetzen, ist aber oft beim Arbeitsspeicher und der SSD limitiert. Unsere Empfehlung ist daher, einen Desktop-PC zu verwenden. Diesen kann man entweder aus Einzelteilen selbst zusammenbauen oder ein sogenanntes Barebone-Kit kaufen. Dabei handelt es sich um bereits zusammengebaute Computer mit Mainboard, CPU, Gehäuse, Stromversorgung und Kühlung, in die separat aber noch Arbeitsspeicher und SSD eingebaut werden müssen. Besonders beliebt bei vielen Stakern sind dabei die Intel NUC-Modelle, da sie sehr klein, unauffällig, sparsam und leise sind. Auch von anderen Herstellern gibt es solche Modelle, zum Beispiel die ASRock DeskMini-Modelle, bei denen sogar die CPU ausgetauscht werden kann.
Die besten Mini-PCs für Ethereum-Staking
Ganz im Gegensatz zum Mining haben sich unter den Stakern vor allem sehr kompakte PCs als Mittel der Wahl durchgesetzt. Das liegt daran, dass Mini-PCs einerseits wenig Platz einnehmen, sparsam und leise sind, gleichzeitig aber genau an den Punkten anpassbar, die fürs Ethereum-Staking entscheidend sind. Der Staking-Workload fordert moderne CPUs kaum, weshalb fest verlötete Prozessoren kein Problem sind. Nahezu alle Mini-PCs sind als Barebone erhältlich und ermöglichen dadurch Flexibilität an den Hardware-Komponenten, die fürs Staking wirklich relevant sind: SSD und Arbeitsspeicher. So ist man nicht dem vom Hersteller schon vorher verbauten Speicher ausgeliefert, der meistens nicht fürs Staking geeignet ist. Mini-PCs ermöglichen einem daher das Beste aus beiden Welten: ein bereits zusammengebautes System, das sich an den relevanten Punkten kostengünstig individualisieren lässt. Ein gutes Staking-Node lässt sich so bereits für 550 Euro aus Neuteilen zusammenstellen, braucht gleichzeitig aber weniger Platz als ein Schuhkarton.
Klein, unauffällig, hochwertig: Intel NUCs
Als Standard unter den Staking-Nodes haben sich relativ schnell Intel NUCs etabliert. Intel hat die Mini-PCs vor gut 10 Jahren erstmals auf den Markt gebracht. NUC steht für Next Unit of Computing und sollte vor allem neue Formfaktoren fördern. Herausgekommen ist eine extrem kompakte, aber gleichzeitig leistungsfähige PC-Serie, die Intel bis heute weiterentwickelt und immer die neusten CPU-Generationen einbaut. Intel wurde damit zum Trendsetter: heute bauen nahezu alle PC-Hersteller Mini-PCs im ähnlichen Stil. Die NUC-Serie ist damit sowas wie die Mutter aller Mini-PCs.
Die NUCs glänzen neben der sehr geringen Größe, einem niedrigen Energiebedarf und leisem Betrieb auch mit der Eignung für den Dauerbetrieb. Da die NUCs auch in vielen professionellen Gebieten zur Anwendung kommen, legt Intel großen Wert auf eine hohe Stabilität und einen möglichen 24/7-Einsatz. Zudem verkauft das Unternehmen die Mini-PCs auch als Barebone ohne Arbeitsspeicher und SSD. All das prädestiniert die Intel NUCs geradezu als Basis für ein Ethereum-Staking-Node.
Die besten Intel NUC-Modelle für Ethereum-Staking
Da Intel die NUCs mit jeder CPU-Generation neu auflegt, gibt es einige geeignete Modelle zur Auswahl. Der Staking-Workload ist relativ anspruchslos, weshalb sich auch ältere Modelle wie der Intel NUC 8 Pro eignen. Ein paar Dinge sollte man dennoch beachten:
- Die NUC 10, NUC 11, NUC 12 und NUC 13-Serien sind fürs Staking geeignet
- Die NUC-Serie der Wahl sollte immer „NUC Pro“ oder „NUC Performance“ heißen. Die NUC 11 Essential-Modelle sind zu schwach und nur begrenzt aufrüstbar. So unterstützen sie nur 32 GB Arbeitsspeicher, was in Zukunft knapp werden könnte.
- Je nach Serie sollte man eher zu Modellen mit Core i5 oder Core i7 greifen, da die Core i3-Modelle in Zukunft zu schwach sein könnten bzw. aus anderen Serien stammen.
- Man sollte unbedingt eine „Kit“-Variante kaufen, um selbst Arbeitsspeicher und SSD nach den speziellen Staking-Anforderungen einbauen zu können. Es gibt die NUCs auch fix-fertig mit Speicher und Betriebssystem ausgestattet. Diese Modelle tragen den Beinamen „Mini PC“ und basieren zwar auf der gleichen Grund-Hardware, Arbeitsspeicher und SSD sind aber typischerweise nicht groß genug fürs Staking. Außerdem kosten diese Modelle deutlich mehr als ein selbst ausgestatteter NUC.
- Intel supportet NUC Pro-Modelle typischerweise fünf Jahre lang mit Ersatzteilen. Für eine möglichst lange Laufzeit ergibt es mehr Sinn, ein aktuelles Modell zu kaufen.
Wer neu kauft, sollte sich den Intel NUC 12 Pro NUC12WSKi5 anschauen. Es handelt sich dabei um die letztjährige Generation, die mit Intel Core i5-1240P und dadurch 12 Kernen (4 Performance- und 8 Efficiency-Kernen) ausgestattet ist. Mit 380-400 Euro ist das Modell äußerst erschwinglich und steht der Version mit i7-1260P und auch der Nachfolgegeneration NUC 13 in nichts nach. Lustiger Bonus: der Codename für dieses Modell ist Wall Street Canyon – mehr als passend für ein Staking-Node.
Weitere Empfehlungen:
Model | Prozessor | Kerne | Amazon | Alterntativ |
Intel NUC 12 Pro i5 | Intel Core i5-1240P | 4P+8E | 403,95€ | 397,99€ |
Intel NUC 13 Pro i5 | Intel Core i5-1340P | 4P+8E | 427,99€ | 424,29€ |
Intel NUC 12 Pro i7 | Intel Core i7-1260P | 4P+8E | 493,44€ | 522,97€ |
Intel NUC 13 Pro i7 | Intel Core i7-1360P | 4P+8E | 572,99€ | 580,97€ |
Intel NUC 11 Pro i5 | Intel Core i5-1135G7 | 4P | 400,00€ | 368,98€ |
Intel NUC 11 Pro i7 | Intel Core i7-1165G7 | 4P | 510,00€ | 519,90€ |
Intel NUC 11 Performance i5 | Intel Core i5-1135G7 | 4P | 290,63€ | 271,00€ |
Intel NUC 11 Performance i7 | Intel Core i7-1165G7 | 4P | 380,78€ | 354,00€ |
NUC-Alternativen: Mini-PCs anderer Hersteller fürs Staking
Abseits der Original-NUCs gibt es mittlerweile zahlreiche Hersteller, die ebenfalls auf den Mini-PC-Trend aufgesprungen sind. Vor allem chinesische Hersteller überschwemmen Amazon und andere Händler mit ihren Mini-PCs. Allerdings sollte man hier vorsichtig sein: viele dieser Anbieter verschwinden innerhalb kürzester Zeit vom Markt, und mit ihnen Gewährleistungsansprüche, Support und Sicherheits-Updates. Man sollte sich daher vor allem an die etablierten Hersteller halten.
Wer jetzt allerdings einen Blick auf Geizhals wirft, wird ernüchtert feststellen, dass zwar Alternativen zu Intels NUCs existieren, diese aber oftmals preislich nicht mithalten können. So kostet ein Gigabyte Brix Extreme mit Intel Core i5-1240P satte 511 Euro, während das Intel NUC-Pendant für nur 380-400 Euro über die virtuelle Ladentheke geht.
Eine willkommene Ausnahme stellt dabei die ASRock DeskMini-Serie dar. Dabei handelt es sich um eine Barebone-Serie, in die auch ein Prozessor selbst eingesetzt werden muss. Das Grundsystem bestehend aus Mainboard, Gehäuse und Netzteil kostet mit B660-Chipsatz gerade einmal 230 Euro und ermöglicht, bei Bedarf auch die CPU upgraden zu können. Mit 65 Watt-CPUs kommt das Barebone-System zurecht. Kombiniert mit einem Intel Core i3-12100 kommt man so auf ein leistungsfähiges Grundsystem für gerade einmal 350 Euro, das bei Bedarf selbst mit einer stärkeren CPU wie dem Intel Core i5-13400 aufgerüstet werden kann.1Weiterführende Infos: CPU-Kompatibilitätsliste bei ASRock
Staking-Hardware für Selbstbauer: darauf sollte man achten
Solltest du dein Staking-Node lieber aus Standard-Hardware selbst bauen wollen, gibt es ebenfalls ein paar Dinge zu beachten. In diesem Abschnitt gehe ich noch nicht auf Arbeitsspeicher und SSD ein, sondern nur auf alle Komponenten rundherum.
Das Herzstück deines Staking-Nodes ist die CPU. Staking braucht per se keine Unmengen an CPU-Leistung, um gut für die Zukunft gerüstet zu sein sollte man aber keine zu kleine oder alte CPU verwenden. Wer neu kauft kann beispielsweise auf den Intel Core i3-12100 mit vier Kernen setzen. Etwas mehr Zukunftssicherheit bietet der Intel Core i5-12400 oder i5-13400 mit sechs bzw. 10 Kernen. Auch CPUs aus älteren Generationen wie der Intel Core i5-10400 funktionieren problemlos. Mehr CPU-Power braucht man fürs Staking tatsächlich nicht. Hinweis: man sollte einen Prozessor mit Grafikeinheit wählen (bei Intel sind das die Modelle ohne „F“-Suffix), da die meisten Mainboards ohne interne oder externe Grafikeinheit einen Fehler auswerfen.
Beim Mainboard gibt es hingegen kaum spezielle Anforderungen. Wichtig ist nur, dass mindestens ein M.2-Anschluss für eine SSD vorhanden ist, idealerweise mit Unterstützung für mindestens PCIe 4.0. Ansonsten sind alle gängigen Mainboards standardmäßig schon mit einem RJ45-Netzwerkanschluss ausgestattet. Von Vorteil kann noch sein, wenn man die Power-Limits der CPU im BIOS begrenzen kann. So lässt sich der Stromverbrauch reduzieren.
Ebenfalls kaum Anforderungen gibt es für Gehäuse, Netzteil und Kühlung eines Staking-Nodes. Der Kühler sollte gut genug sein, um die CPU auf einem angenehmen Kühlungs-Niveau zu halten. Beim Netzteil sollte man auf Qualitätsware setzen und ein möglichst effizientes Modell wählen. Als Faustregel kann man hier dem 80 PLUS Gold-Standard vertrauen. Der Stromverbrauch hält sich in Grenzen, selbst Modelle mit 300 Watt reichen problemlos aus. Ich empfehle das be quiet! Pure Power 11 mit 400 Watt. Das Gehäuse kann schließlich ganz den Wünschen des Käufers entsprechen. Zu beachten ist nur, dass ein guter Luftdurchzug für die Kühlung möglich ist und alle gewählten Komponenten ins Gehäuse passen.
Die SSD: der wichtigste Teil eines Staking-Nodes
Doch auch beim Staking gibt es Dinge, die man bei der Hardware-Wahl beachten muss. Waren bei Mining-Rigs noch die Grafikkarten integraler Bestandteil des Systems, ist es für Staking-Nodes die SSD. Sie dient als Datenspeicher und hält einiges an On-Chain-Daten bereit, damit das Staking-Node seinen Pflichten nachkommen kann. Auf der SSD werden laufend Daten geschrieben und abgerufen, weshalb sie mit am meisten belastet wird. Klassische Festplatten sind aufgrund der geringen Schreibgeschwindigkeit keine Option mehr. Außerdem gibt es spezielle Anforderungen, die jede SSD erfüllen muss, um einen reibungslosen Betrieb zu garantieren:
- Mindestens 2 Terabyte Speicherkapazität
- DRAM-Cache
- Möglichst hohe Lebensdauer und Zuverlässigkeit
Speicherkapazität: 2 Terabyte mindestens sind Pflicht
Jedes Staking-Node speichert eine lokale Kopie gewisser Teile der gesamten Ethereum-Blockchain und wird so zum „Full Node“. Während ein vollständiges Archiv-Node mit sämtlichen Daten der Blockchain inklusive aller historischen Zustände (States) ca. 14,5 Terabyte2Stand: 8.6.2023, Quelle: etherscan.io an Speicher benötigen würde, sind es bei einem normalen Full Node zwischen 650 Gigabyte und 1,1 Terabyte an Daten3Stand: 8.6.2023, Quelle: etherscan.io. Möglich ist das, indem ein gewisser Teil der Daten weggelassen wird. Ein Full Node hat so nur die vollständigen Daten der letzten Zeit, während historische Daten nach und nach gelöscht werden können. Dieser Vorgang nennt sich Pruning (Kürzung). Falls notwendig sind diese Daten über die History leicht wiederherstellbar.
Da ein Staking-Node gleichzeitig ein Full Node ist, benötigt es zumindest die letzten States vollständig und damit initial zwischen 650 und 800 Gigabyte an Daten. Die genaue Speichermenge variiert je nach Client und Sync-Methode. Eine neue geth-Installation mit Snap-Sync beispielsweise benötigt aktuell ca. 650 Gigabyte4Stand: 8.6.2023, Quelle: geth.ethereum.org an Speicher. Ist das Node synchronisiert, werden mit jedem neuen Block neue Daten generiert und gespeichert. So kommen jede Woche ca. 14 Gigabyte5Stand: 8.6.2023, Quelle: geth.ethereum.org an Daten hinzu. Die Datenbank wächst über die Zeit also sehr schnell an und belegt viel Speicherplatz.
Für ein Staking-Node sollte man daher eine SSD mit mindestens 2 Terabyte an Speicherkapazität wählen. In der Theorie funktionieren auch SSDs mit 1 Terabyte Kapazität, ich empfehle das jedoch nicht, da man in kürzester Zeit an die Speichergrenze stößt. Wer auf Nummer sicher gehen und sich nicht mit Pruning beschäftigen will, sollte sogar eher eine SSD mit 4 Terabyte Speicherkapazität in Betracht ziehen, um die nächsten Jahre Ruhe zu haben.
DRAM-Cache: integraler SSD-Bestandteil fürs Staking
Neben der Speicherkapazität gibt es einen weiteren, integralen Bestandteil, den jede SSD in einem Staking-Node haben muss, und zwar DRAM-Cache. Dazu ein kurzer Ausflug in die Arbeitsweise einer SSD. Wenn Daten auf einer SSD gespeichert werden sollen, werden diese von einem Speichercontroller auf die einzelnen Speicherbausteine geschrieben. Um den Vorgang zu beschleunigen, haben hochwertige Modelle einen Cache, also einen Zwischenspeicher, verbaut, der deutlich schneller als die Speicherbausteine ist. Oft kommt dafür in modernen SSDs LPDDR4-Speicher zum Einsatz, pro Terabyte Kapazität meist 1 Gigabyte LPDDR4-Cache. Die SSD schreibt die Daten also zuerst in den Cache und erst später auf die regulären Speichermodule, um eine schnellere Übertragung zu ermöglichen.
In einem Staking-Node ist genau dieser Geschwindigkeitsvorteil wichtig. Da vor allem der Execution-Client konstant viele Daten erzeugt, schreibt und zur Erzeugung von weiteren Daten wieder abruft, spielt der Cache eine kritische Rolle. Er speichert die Daten effektiv zwischen und hält sie mit hoher Geschwindigkeit bereit. Bei der Auswahl einer SSD für Ethereum-Staking sollte man daher unbedingt darauf achten, eine SSD mit Cache zu wählen. Auch die Art des Caches ist entscheidend. Günstige SSDs haben keinen DRAM-Cache eingebaut (auch DRAM-less genannt), sondern nutzen die Speicherbausteine im SLC-Cache-Modus, um hohe Schreibraten zu erreichen6Quelle: Transcend. Da geth, Nethermind und Co. aber viele Daten mit hoher Geschwindigkeit schreiben und lesen, wird diese Vorgehensweise schnell zum Flaschenhals. Abhilfe schafft nur DRAM-Cache, der als separater Speicher auf der SSD verbaut ist und unabhängig von den Speichermodulen arbeitet. Staking-Nodes mit SSDs ohne DRAM-Cache gelingt es teilweise nicht einmal, den aktuellen State vollständig zu synchronisieren und können so nicht mit der Blockchain schritthalten. Daher sind SSDs mit DRAM-Cache Pflicht.
Hohe Lebensdauer durch TLC statt QLC
Der dritte Faktor, den man bei der Auswahl der SSD für Ethereum-Staking beachten sollte, ist die Lebensdauer. Unterschiedliche Bauarten von SSDs haben unterschiedliche Lebensdauern. Die einzelnen Speicherzellen können nur eine gewisse Anzahl an Speicherzyklen verkraften, bis sie kaputt gehen. In modernen SSDs gibt es dabei zwei Zell-Typen, die sich durchgesetzt haben: die Tripple Level Cell (TLC) und die Quad Level Cell (QLC). TLC-Speicher speichert pro Zelle drei Bits, während es bei QLC-Speicher vier Bits sind. QLC-Speicher ist günstiger, da mehr Daten pro Zelle gespeichert werden können. Es gibt aber zwei Haken: einerseits ist QLC-Speicher etwas langsamer, andererseits sinkt die Lebensdauer deutlich, da weniger Zellen verbaut sind, die durch das vierte Bit ein Drittel öfter beschrieben werden müssen.
Als Lebensdauer-Angabe nutzen SSD-Hersteller daher den Total Bytes Written-Wert (TBW). Der TBW-Wert gibt an, wie viele Daten insgesamt auf einer SSD geschrieben werden können, bevor sie kaputt geht. Hier trennt sich nun die Spreu vom Weizen: während die Samsung 970 Evo Plus mit 2 Terabyte Kapazität TLC-Speicher verbaut hat und so auf eine TBW von 1,2 Petabyte (1.200 Terabyte) kommt, setzt die Samsung 870 QVO mit 2 Terabyte Kapazität auf QLC-Speicher und kommt so nur auf 720 Terabyte TBW. Zu sehr sollte man sich auf TLC-Speicher aber auch nicht verlassen. So setzt die WD Blue 3D NAND mit 2 Terabyte Kapazität zwar auf TLC, aber auf eine verhältnismäßig alte Generation. Der Hersteller garantiert dadurch nur einen TBW-Wert von 500 Terabyte.
Ein Staking-Node schreibt konstant Daten auf die verbaute SSD, und das in rauen Mengen. Unser geth-Node hat in neun Monaten dauerhaftem Staking ca. 120 Terabyte an Daten auf eine Samsung 970 Evo Plus geschrieben. Aufs Jahr gerechnet kommen so 160 Terabyte zustande. Für die 970 Evo Plus ist das kein Problem, mit 1,2 Petabyte TBW hält sie 7,5 Jahre durch, bevor die Zellen endgültig kaputtgehen. Eine Samsung 870 QVO hingegen würde bereits nach 4,5 Jahren das Zeitliche segnen, die WD Blue 3D NAND sogar nach nur etwas mehr als drei Jahren. Mittlerweile sind passende QLC-SSDs aber kaum günstiger als TLC-SSDs, da auch sie DRAM-Cache verbaut haben müssen, um fürs Staking zu funktionieren. Unsere Empfehlung ist daher, direkt auf TLC zu setzen und sich den Nachteil durch QLC zu ersparen.
Die besten SSDs für Ethereum-Staking
Bezieht man nun all diese Faktoren in die Wahl der SSD mit ein, kommt man schnell zu dem Schluss, dass die ideale SSD für Ethereum-Staking mindestens 2 Terabyte Speicherkapazität, DRAM-Cache und TLC-Speicher mit möglichst hohem TBW-Wert haben sollte. Idealerweise kauft man zudem eine SSD von einem Markenhersteller wie Samsung, Kingston, Western Digital oder Seagate.
Der Standard: 2 Terabyte-SSDs fürs Staking
Im 2 Terabyte-Feld gibt es mehrere Optionen, die man in Erwägung ziehen sollte. Unsere Empfehlung ist dabei gleich auch eine der günstigeren Optionen: die Samsung 970 Evo Plus kommt mit TLC-Speicher, DRAM-Cache und einem TBW-Wert von 1,2 Petabyte daher und kostet gerade einmal 100 Euro. Fürs Staking steht sie schnelleren SSDs in nichts nach, da andere Werte entscheidend sind. Wer auf eine SATA-SSD setzen möchte oder muss, erhält mit der Samsung 870 Evo eine geeignete SSD für gerade einmal 108 Euro und den gleichen TBW-Werten. Noch mehr Lebensdauer verspricht hingegen die Kingston KC3000, die mit 1,6 Petabyte TBW-Wert satte 10 Jahre durchhalten sollte und 132 Euro kostet. Sie liefert dank PCIe 4.0 auch höhere Schreibraten als die Samsung 970 Evo, was aber wenig relevant ist. Noch einen Ticken extremer ist die Gigabyte Aorus NVMe Gen4, die mit 3,6 Petabyte TBW die nächsten 22,5 Jahre halten dürfte und für 137 Euro zu haben ist.
Modell | Format | TBW | Amazon | Alternativ |
Samsung 970 Evo Plus 2 TB | M.2 | 1,2 PB | 99,90€ | 97,00€ |
Samsung 870 Evo 2 TB | 2,5 Zoll | 1,2 PB | 112,68€ | 107,68€ |
Kingston KC3000 2 TB | M.2 | 1,6 PB | 131,90€ | 131,89€ |
Crucial P5 Plus 2 TB | M.2 | 1,2 PB | 127,39€ | 133,86€ |
Samsung 980 Pro 2 TB | M.2 | 1,3 PB | 139,85€ | 134,34€ |
Kingston DC450R 2 TB | 2,5 Zoll | 1,3 PB | 148,58€ | 143,87€ |
Patriot Viper VPN110 2 TB | M.2 | 1,6 PB | 144,99€ | 137,56€ |
Gigabyte Aorus NVMe Gen4 2 TB | M.2 | 3,6 PB | 141,72€ | 136,11€ |
Samsung PM9A1 2 TB | M.2 | 1,2 PB | 160,52€ | 144,99€ |
Corsair Force Series MP510 1,92 TB | M.2 | 3,12 PB | 145,89€ | 139,90€ |
Western Digital WD Black SN850X | M.2 | 1,2 PB | 147,90€ | 147,89€ |
Corsair Force Series MP600 R2 2 TB | M.2 | 3,6 PB | 159,42€ | 143,03€ |
Länger ungestört: 4 Terabyte-SSDs fürs Staking
Wer kein Pruning einsetzen und die nächsten Jahre Ruhe haben möchte, sollte direkt auf eine SSD mit 4 Terabyte setzen. Günstige Modelle sind hier vor allem im 2,5 Zoll-Format zu finden und passen daher nicht in alle Mini-PCs. Der Preis-Leistungs-Sieger ist die Samsung 870 Evo 4 TB, die mit 2,4 Petabyte TBW lange durchhält und nur 216 Euro kostet. In dieser Kategorie spielen auch die ersten SSDs mit, die eigentlich für Rechenzentren gedacht sind. Die Samsung Datacenter SSD PM893 im 2,5 Zoll-Format kommt so auf gigantische 7 Petabyte TBW und kostet 273 Euro. Wer auf eine SSD im M.2-Format setzen muss oder will, sollte sich die Kingston KC3000 ansehen. Sie kommt mit 3,2 Petabyte TBW, ist mit 358 Euro aber nicht gerade günstig.
Modell | Format | TBW | Amazon | Alternativ |
Samsung 870 Evo 4 TB | 2,5 Zoll | 2,4 PB | 228,09€ | 208,98€ |
Samsung Datacenter SSD PM893 4 TB | 2,5 Zoll | 7 PB | 301,72€ | 272,56€ |
Western Digital WD Black SN850X 4 TB | M.2 | 2,4 PB | 376,-€ | 350,70€ |
Kingston KC3000 4 TB | M.2 | 3,2 PB | 357,98€ | 351,67€ |
Western Digital Red SN700 4 TB | M.2 | 5,1 PB | 372,49€ | 388,44€ |
Arbeitsspeicher: besser 32 Gigabyte nehmen
Ein weiterer relevanter Bestandteil eines Ethereum-Staking-Nodes ist der Arbeitsspeicher. Im Gegensatz zur SSD gibt es hier deutlich weniger zu beachten. Der Arbeitsspeicher sollte lediglich ins System passen und entsprechend spezifiziert sein. Für Mini-PCs kommen meistens SO-DIMMs zum Einsatz. Dabei handelt es sich um kompaktere Arbeitsspeichermodule. Wer einen regulären PC baut oder einsetzt, verwendet normale DIMMs. Ebenfalls wichtig ist, ob DDR4 oder vielleicht schon DDR5 zum Einsatz kommen soll bzw. muss. Unsere Empfehlung: es gibt per se keinen Vorteil mit DDR5, weshalb man sich den Aufpreis sparen und auf DDR4-RAM setzen kann.
Bei der Kapazität sollte man hingegen aufpassen. 16 Gigabyte Arbeitsspeicher sind aktuell das absolute Minimum, um ein stabiles Staking-Node zu betreiben. Ich selbst hatte mit 16 Gigabyte allerdings schon geth-Fehler, die zu einem stundenlangen Re-Sync geführt haben. Die Lösung waren dann das Aufrüsten auf 32 Gigabyte Arbeitsspeicher, seitdem kam der Fehler nicht mehr vor. Wer auf Nethermind setzen möchte, sollte auf jeden Fall 32 Gigabyte verwenden, da der Client sonst instabil laufen könnte.
Glücklicherweise sind die Preise für Arbeitsspeicher gerade im Keller. 32 Gigabyte DDR4-3200-Arbeitsspeicher gibt es schon für 61 Euro. Im SO-DIMM-Format für Intel NUCs und andere Mini-PCs kosten 32 Gigabyte 59 Euro. 16 Gigabyte gibt es im regulären DIMM-Format für 33 Euro, empfehlenswerte SO-DIMMs kosten 36 Euro.
Empfehlungen: Das perfekte Ethereum-Staking-Node
In den vorangegangenen 3.000 Worten habe ich nun detailliert dargelegt, warum du welche Hardware fürs Staking kaufen solltest. Die Details können ziemlich überwältigend sein. Falls du nun einfach nur wissen willst, welche Hardware du fürs Staking genau brauchst, sind die folgenden Absätze für dich gedacht. In dieser Sektion gehe ich darauf ein, welche Kombination aus Mini-PC, SSD und Arbeitsspeicher ich aktuell für die beste Lösung fürs Staking halte und stelle zwei Alternativ-Konfigurationen zum Selbstbau vor.
Hardware-Vorschlag 1: Staking mit einem Intel NUC
Sie brauchen kaum Platz, arbeiten leise und sind energiesparend: die Intel NUCs sind gute PCs in vielen Lebenslagen. Und auch fürs Staking sind sie eine äußerst gute Wahl. Denn sie sind obendrein noch sehr einfach selbst mit Speicher ausstattbar, auf 24/7-Betrieb ausgelegt und sehr zuverlässig. Ein Intel NUC ist daher meines Erachtens nach die beste Lösung für alle Solo-Staker, die einfach ein Staking-Node betreiben wollen, ohne einen riesigen Server mit entsprechender Geräuschkulisse in ihren Keller stellen zu müssen. Eure Ehepartner werden es euch danken. Zudem ist das Setup sehr einfach: man muss keinen PC bauen, sondern nur ein bereits fertiges Gerät mit Speicher ausstatten – für geübte Menschen eine Sache von fünf Minuten. Doch das Beste kommt zum Schluss: auch preislich sind die NUCs alles andere als teuer und konkurrieren problemlos mit Selbstbau-PCs.
Meine aktuelle Empfehlung fürs Ethereum-Staking ist der Intel NUC 12 Pro NUC12WSKi5. Mit 4+8 Kernen ist er äußerst gut fürs Staking geeignet, erhält noch bis 2027 Ersatzteile und Support und kostet dabei nur 398 Euro. Er dient uns als Basis unseres NUC-Staking-Nodes und sollte als Barebone gekauft werden. So besteht volle Kontrolle bei der Wahl von SSD und Arbeitsspeicher. Als Arbeitsspeicher empfehle ich mindestens 32 Gigabyte DDR4-3200-Speicher. Der NUC hat nur zwei Arbeitsspeicherbänke, was ein späteres Aufrüsten erschwert. Die niedrigen Preise für Arbeitsspeicher erzeugen so oder so keinen großartigen Aufpreis, daher ist man mit 32 Gigabyte bestens für die Zukunft gerüstet. Das Kit meiner Wahl kostet nur 59 Euro und muss im SO-DIMM-Format sein, um in den NUC zu passen. Als SSD setze ich in dieser Konfiguration auf die Samsung 970 Evo Plus mit 2 Terabyte. Sie ist mit um die 100 Euro preislich extrem attraktiv, durch den LPDDR4-DRAM-Cache und 1,2 Petabyte TBW hervorragend fürs Staking über die nächsten Jahre geeignet. Eine teurere SSD wäre quasi Verschwendung.
Komponente | Amazon | Alternativ |
Intel NUC 12 Pro NUV12WSKi5 | 403,95€ | 397,99€ |
G.Skill Ripjaws 32 GB DDR4-3200 SO-DIMM | 71,98€ | 58,98€ |
Samsung 970 Evo Plus 2 TB M.2 | 99,90€ | 97,00€ |
Summe | 575,83€ | 553,97€ |
Hardware-Vorschlag 2: Staking mit einem Selbstbau-PC
Wer bei der Staking-Hardware noch ein paar Euro sparen, unbegrenzte Individualität und maximale Aufrüstbarkeit möchte, der sollte selbst einen PC bauen. Hier gibt es alle Freiheiten bei der Auswahl der Hardware und maximale Sicherheit: sollte ein Teil kaputtgehen, lässt sich dieser einfach tauschen. Selbstbau-PCs sind auch ein Stück zukunftssicherer, da sich bei Bedarf sogar der Prozessor auf ein leistungsfähigeres Modell aufrüsten lässt. Einziger Nachteil: Geschick und technisches Verständnis sind Voraussetzung.
In unserem Hardware-Vorschlag setzen wir auf den Intel Core i3-12100 als Prozessor, die Samsung 970 Evo Plus mit 2 Terabyte als SSD und 32 Gigabyte G.Skill Aegis DDR4-3200-Arbeitsspeicher. Ein dazu passendes Mainboard von Gigabyte, ein günstiges Gehäuse und ein be quiet! Pure Power 11 400 Watt als Netzteil komplettieren die Hardware. Optional kann man noch über einen anderen Kühler als den Boxed-Kühler des Prozessors und zusätzliche Lüfter nachdenken. Preislich ist man so bestenfalls gut 60 Euro günstiger als der oben angeführte Bauvorschlag mit Intel NUC 12 Pro.
Komponente | Amazon | Alternativ |
Intel Core i3-12100 Boxed | – | 121,89€ |
G.Skill Aegis 32 GB DDR4-3200 DIMM-Kit | 61,99€ | 60,89€ |
Samsung 970 Evo Plus 2 TB M.2 | 99,90€ | 96,98€ |
Gigabyte B760M DS3H DDR4 | 113,85€ | 105,43€ |
be quiet! Puer Power 11 400W 80 PLUS Gold | 64,90€ | 57,89€ |
Fractal Design Core 1000 | 29,90€ | 40,42€ |
Summe | 492,43€ | 483,48€ |
Doch auch kompaktere Systeme sind mit Selbstbau-Hardware und etwas Geschick problemlos möglich. In diesem Beispiel verwenden wir statt dem Micro-ATX-Mainboard ein Mini-ITX-Modell, das ASRock H610M-ITX/ac. Dadurch fallen zwar zwei RAM-Bänke weg, diesen Kompromiss muss man aber eingehen. Das Gehäuse ist ein SilverStone Sugo 16, das mit 13 Liter Volumen gut halb so klein ist wie der Bauvorschlag mit Standard-Gehäuse. Trotzdem lässt sich ein reguläres ATX-Netzteil einbauen. Auch ein höherer Kühler ist theoretisch möglich, aber optional. Preislich ist diese Konfiguration schon näher am NUC 12 Pro dran und mit gut 533 Euro Gesamtkosten quasi gleich teuer. Die Vorteile der Aufrüstbarkeit bleiben aber natürlich bestehen.
Komponente | Amazon | Alternativ |
Intel Core i3-12100 Boxed | – | 121,89€ |
G.Skill Aegis 32 GB DDR4-3200 DIMM-Kit | 61,99€ | 60,89€ |
Samsung 970 Evo Plus 2 TB M.2 | 99,90€ | 96,98€ |
ASRock H610M-ITX/ac | 120,90€ | 114,98€ |
be quiet! Puer Power 11 400W 80 PLUS Gold | 64,90€ | 57,89€ |
Silverstone SUGO 16 | 86,89€ | 79,89€ |
Summe | 555,47€ | 532,52€ |
Intel NUC vs. Selbstbau: was ist besser fürs Staking?
Jetzt hast du die Qual der Wahl: Intel NUC oder ein Selbstbau-PC fürs Ethereum-Staking? Meine Empfehlung ist aufgrund der Einfachheit: setz‘ auf einen Intel NUC als Staking-Node. Das Installieren des Speichers dauert keine 10 Minuten, der leise und sparsame Betrieb als Vorteile werden nur noch vom extrem niedrigen Platzverbrauch getoppt. Im Vergleich dazu kann der Bau eines PCs für Ungeübte nervenaufreibend und zeitraubend sein. Einziger Nachteil der NUCs: gibt es einen Defekt an Kühlung, Mainboard oder CPU, benötigt man einen weiteren NUC, um das Staking-Node wieder zum Laufen zu bekommen. Bei einem Selbstbau-PC lässt sich hingegen einfach das defekte Teil austauschen. Sollten die Anforderungen an die Grundhardware in Zukunft steigen, lässt sich bei einem Selbstbau-PC auch einfach der Prozessor aufrüsten, während man beim Intel NUC auf Arbeitsspeicher und SSD limitiert ist.
Preislich schenken sich die beiden Ansätze relativ wenig. Ein passend ausgestatteter Intel NUC 12 Pro mit i5-1240P kostet gut 550 Euro, während ein Selbstbau im günstigsten Fall ca. 490 Euro kostet. Ob die 60 Euro Preisdifferenz einen deutlich größerer PC mit potenziell höherem Stromverbrauch rechtfertigen, muss schlussendlich jeder für sich entscheiden. Der nutzerfreundlichste Weg führt meiner Meinung nach über einen Intel NUC. Wer einen Intel NUC Pro einsetzt, profitiert außerdem von der Auslegung auf Dauerbetrieb und drei Jahren Herstellergarantie von Intel. Für die NUC 11 Pro und NUC 12 Pro-Kits gibt es außerdem die Möglichkeit, die Garantie auf bis zu 5 Jahre zu verlängern7Quelle: Intel.
Fazit: Staking braucht keine teure Hardware
Mit der Umstellung von Proof of Work auf Proof of Stake ist Ethereum ein gewaltiger Schritt in die richtige Richtung gelungen. Staking macht das Krypto-Netzwerk zukunftsfit, skalierbarer und um Welten nachhaltiger: der Switch auf PoS hat den Ethereum-Stromverbrauch auf einen schlag um 99,84% gesenkt8Stand: 25.6.2023, Quelle: Digiconomist. Das wirkt sich auch auf die nun notwendige Hardware aus. Während davor höchstleistende Grafikkarten mit hoher Abwärme und hohem Stromverbrauch notwendig waren, reicht nun sparsame Standard-Hardware, um ein Staking-Node zu betreiben. Auch die Komplexität hat stark abgenommen: Staking-Nodes lassen sich einfach aufsetzen, es braucht kaum Wartung und es existiert kein ständiges Wettrüsten, wie es beim Mining der Fall war.
Im Zuge dieses Guides habe ich einmal mehr festgestellt, wie gering die Hardware-Anforderungen ans Ethereum-Staking tatsächlich sind, wenn man einige Fallstricke umgeht. So ist vor allem die Wahl der richtigen SSD entscheidend. Mit den Intel NUCs existieren zudem Mini-PCs, die perfekt den Hardware-Anforderungen eines Staking-Nodes entsprechen, gleichzeitig aber platzsparend, leise und energieeffizient sind. Für gut 550 Euro (Amazon: ca. 580 Euro) erhält man die notwendige Hardware, die sich innerhalb von 10 Minuten zusammenbauen lässt und einsatzbereit ist. Das ist kein Vergleich zum Mining, bei dem der Aufbau der Hardware allein bereits Stunden verschlang, die Konfiguration komplex und die Hardware sehr teuer sein konnte.
Quellen
- 1Weiterführende Infos: CPU-Kompatibilitätsliste bei ASRock
- 2Stand: 8.6.2023, Quelle: etherscan.io
- 3Stand: 8.6.2023, Quelle: etherscan.io
- 4Stand: 8.6.2023, Quelle: geth.ethereum.org
- 5Stand: 8.6.2023, Quelle: geth.ethereum.org
- 6Quelle: Transcend
- 7Quelle: Intel
- 8Stand: 25.6.2023, Quelle: Digiconomist